Freitag,

15. März 2024

Moderation: Ronja Dittrich        |  Büchertisch: Buch & Töne

20.00 Uhr  

Begrüßung


20.10 Uhr

Franziska Gänsler
Kein & Aber

© bahar kaygusuz

Wie Inseln im Licht

Als ihre kleine Schwester verschwindet, ist Zoey selbst noch ein Kind. Nach dem Tod der Mutter reist sie an die französische Atlantikküste, wo sie zu dritt gelebt haben, bevor diese eine Nacht alles veränderte. Sie ahnt, sie muss ihre Erinnerungen neu sortieren.

Franziska Gänslers zweiter Roman Wie Inseln im Licht (Kein & Aber, 2024) ist eine Geschichte über Wahrnehmung und Wahrheit, die sie nach und nach mit einem großen Sog entfaltet.

 

Franziska Gänsler lebt in Augsburg und Berlin. 2020 war sie Finalistin des 28. Open Mike, ihr Debütroman Ewig Sommer (2022) wurde ins Französische übersetzt. Sie wurde für diverse Preise nominiert, 2023 mit dem Augsburger Kunstförderpreis für Literatur ausgezeichnet.


20.30 Uhr

Simon Elson
Aufbau Verlag

© henrika spillner

Geschichte der Unordnung

Als der Vater bei einem Unfall stirbt, findet die idyllische Waldorf-Kindheit des Erzählers ein jähes Ende. Er versteckt seine Trauer und seine Angst. Die Mutter zieht sich zurück und er wohnt ständig bei Freunden. Er will geliebt und bewundert werden, will Schriftsteller sein und dazugehören: zur coolen kulturellen haute volée Berlin, wohin er nach der Schule zieht. Doch wie eine verborgene Strömung lauern die Angstgefühle in ihm, die ihn lähmen, bis er sich kaum noch bewegen kann.

 

Der Debütroman Geschichte der Unordnung (Aufbau, 2024) von Simon Elson handelt von Verlust und vom Verlorengehen, von Müttern und Söhnen, von der Suche nach der eigenen Ordnung.

Simon Elson, geboren 1980 in Hamburg, schreibt in Berlin hin und wieder für "Weltkunst" und "Monopol", eigentlich aber Bücher. Der Kunstkenner (2016) ist die erste Biografie des deutsch-jüdischen Kunstkenners und Museumsdirektors Max J. Friedländer. Der Wolkensammler (2020) handelt vom kulturellen und naturwissenschaftlichen Phänomen der Wolke. Macht der Stille (2022) ist die erste deutschsprachige Monografie zum dänischen Landschaftsmaler Janus Lacour.


20.50 Uhr

Nochmal von vorne

Der Tod ihres Vaters und die Auflösung seiner Wohnung bringt für Rosa vieles in Bewegung, bei dem sie eigentlich froh war, dass es geruht hatte. Nun ist alles wieder da: die Erinnerungen an ihre irrwitzige Kindheit in den 90ern, an das Scheitern der Ehe der Eltern und an die Verwandtschaft in Israel, aber auch an ihre verschwundene ältere Schwester, mit der sie aus gutem Grund gebrochen hatte.

 

Kraftvoll und mit schwarzem Humor erzählt Dana von Suffrin in ihrem neuen Roman Nochmal von vorne (KiWi, 2024) von einer deutsch-jüdischen Familie, in der ein ganzes Jahrhundert voller Gewalt und Vertreibung nachwirkt, und von zwei Schwestern, die sich entzweien und wieder versöhnen, weil es etwas gibt, das nur sie aneinander verstehen können.

Dana von Suffrin wurde 1985 in München geboren, wo sie auch lebt. Ihr Romandebüt Otto wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. dem Klaus-Michael-Kuhne-Preis 2019, den Ernst Hoferichter-Preis 2020 und dem Förderpreis des Friedrich-Hölderlin-Preises 2020.


21.10 Uhr

20 Min. Pause


21.30 Uhr

Schreib den Namen deiner Mutter

Alex schreibt an einem Essay und kommt nicht voran. Thema: Worüber meine Mutter und ich nicht sprechen. Ein Besuch in der glamourös-kaputten Provinzvilla der überreizten Mutter soll weiterhelfen, doch er zeigt: Sie sprechen gar nicht miteinander. Nicht über Alex' Queerness, nicht über die Anti-Depressiva, die sie beide nehmen, nicht über Traumata der Familie. Als die Mutter Alex beim Schützenfest versehentlich anschießt, ist klar, dass nicht nur die Arbeit am Essay gescheitert ist.

 

Evan Tepests lakonischer Debütroman Schreib den Namen deiner Mutter (Piper, 2024) beschreibt, was Familien trennt und zusammenhält. Ein Roman über Mütter, Töchter und Versöhnung.

Evan Tepest, geboren im Rheinland, ist Autor:in und Journalist:in. Dey gründete das lesbische Performancekollektiv DYKE DOGS. Dey war Finalist:in beim Open Mike und beim EDIT Essaypreis. 2023 erschien der Essayband Power Bottom.


21.50 Uhr

Zweistromland

Die Rechtsberaterin Dilan ist Tochter kurdischer Aleviten, die Verfolgung und Gewalt ausgesetzt waren; doch darüber schweigen sie. Erst als ihre Mutter stirbt und sie selbst ein Kind erwartet, arbeitet Dilan gegen das unerträgliche Schweigen an. Sie reist nach Diyarbakir im Osten der Türkei. Die alte Stadt am Tigris ist die heimliche Metropole der Kurden. Hier haben ihre Eltern einst gelebt, geliebt und gekämpft.

 

Zweistromland (Kanon, 2023) von Beliban zu Stolberg ist ein poetischer und aktueller Debütroman über politischen Mut, qualvolles Vergessen und die gefährliche Reise einer jungen Frau.

Beliban zu Stolberg wurde 1993 in Hamburg geboren und lebt in Berlin. Sie arbeitet als Drehbuchautorin für TV und Kino, 2018 wurde sie mit dem Grenzgänger-Stipendium der Robert-Bosch-Stiftung gefördert. Sie nahm 2019 an der Autorenwerkstatt Prosa des LCB teil und erhielt sowohl 2019 als auch 2022 ein Aufenthaltsstipendium in der Villa Sarkia, Finnland. Seit 2023 nimmt sie an der Netflix Writing Academy teil.


22.10 Uhr

Ferymont

Als ihr in Berlin das Geld für ihr Studium ausgeht, reist die junge Ich-Erzählerin in ihr Heimatdorf Ferymont in der Schweiz, um dort für eine Saison als landwirtschaftliche Hilfskraft zu arbeiten. Beim Einsatz auf den Feldern freundet sie sich mit Daria an, die mit ihrer Familie jährlich aus der Republik Moldau anreist, um in den Betrieben des Schweizer Seelands Geld als Saisonkraft zu verdienen.

 

Ferymont (Verbrecher, 2024) von Loreena Simmel ist ein leiser Debütroman, der die kapitalistischen Arbeitsbedingungen hinterfragt und die Geschichten von Saisonarbeiter*innen in den Mittelpunkt stellt.

Lorena Simmel, 1988 in Fribourg geboren, lebt in Berlin. Sie veröffentlichte Gedichte, Prosa und Essays, u.a. in EDIT und Neue Rundschau. Sie war Stipendiatin des 16. Klagenfurter Literaturkurses. Für die Arbeit an ihrem Debütroman erhielt sie das Arbeitsstipendium für Literatur des Berliner Senats. 2022 war sie Literaturstipendiatin der Jürgen-Ponto-Stiftung.


22.30 Uhr

Kür des Tagespreisträgers


Verleihung des Bayern 2-Wortspiele-Preises,

dotiert mit 2.000 Euro, an den ein Stipendium des Goethe Instituts in Peking gekoppelt ist.