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T E T O T R

FREITAG
17. März 2017

Büchertisch: Buchhandlung Buch in der Au


Moderation: Niels Beintker / Knut Cordsen
20.00 Uhr
Begrüßung
20.10 Uhr
© charlotte troll
Mehr Schwarz als Lila

Lena Gorelik erzählt in ihrem neuen Roman Mehr Schwarz als Lila (Rowohlt, 2017) von einer überforderten, einsamen Siebzehnjährigen, die der Welt mit Witz und einer Spur Stolz gegenübertritt.
Mit 17 ist das Leben schwer. Dass man mit einem schweigenden Vater und einem Papagei lebt und nur den einzigen Schulfreund Paul hat, macht es kaum leichter. Aber dann taucht der junge Referendar auf, den sogar die Alex gut findet. Er stellt klar, dass sie nur seine Schülerin ist, Paul gesteht Alex seine Liebe. In einer Übersprungshandlung küsst Alex ihren Lehrer, ausgerechnet in der Gedenkstätte Auschwitz. Jemand fotografiert, das Bild geistert durchs Netz und plötzlich reden alle über Alex, über die Jugend und über gelernte Erinnerung. Der Papagei entflieht, Paul verschwindet - und Alex hinterher.

Lena Gorelik, 1981 in St. Petersburg geboren, lebt als Autorin in München. 1992 kam sie mit ihrer Familie nach Deutschland, sie hat mehrere Romane geschrieben, unter anderem Hochzeit in Jerusalem (2007), der für den Deutschen Buchpreis nominiert war. Die Listensammlerin (2013) wurde mit dem Buchpreis der Stiftung Ravensburger Verlag ausgezeichnet.

20.30 Uhr
© susanne schleyer/ autorenarchiv.de
Über Land

Berlin, im Frühling 2013. Ein Fahrradunfall führt sie zusammen: Clara, eine junge Ärztin, und Amal, eine junge Studentin, die aus dem Irak geflohen ist und in Deutschland auf Asyl hofft. Als Amals Großmutter unerwartet stirbt, beschließt Clara spontan, an Amals Stelle nach Baghdad zu ihrer Mutter zu fliegen. Bei ihrer Ankunft in Bagdad weiß Clara noch nicht, dass ihr Freund Taruns, Amals und auch ihr Leben entscheidend verändert hat.

Hannah Dübgens zweites Buch Über Land (dtv, 2016) ist ein tiefgründiger und spannender Roman über Selbstbestimmung, Wahrhaftigkeit und das Leben in der Fremde.

Hannah Dübgen, 1977 geboren, lebt in Berlin. Sie arbeitete fürs Schauspiel- und Musiktheater und schrieb die Libretti mehrerer international erfolgreicher Opern. Für ihren Debütroman Strom (2013) wurde sie mit Preisen der Landeshauptstadt Düsseldorf und des Literaturfestivals von Chambéry ausgezeichnet.

20.50 Uhr
© fiktion
Schreckliche Gewalten

Jakob Noltes zweiter Roman Schreckliche Gewalten (Matthes & Seitz Berlin, 2017) handelt von Werwölfen, Hyänen und Menschen.
Als Hilma Honig sich in einen Werwolf verwandelt, tötet sie ihren Mann. Die beiden Kinder sind von nun an auf sich selbst gestellt. Immer in der Angst, die Bestialität liege in der Familie und könnte auch von ihnen Besitz ergreifen. Während sich Iselin dafür entscheidet, in ihrer Heimatstadt Bergen mit ihren Mitbewohnerinnen die Terrorzelle „Mädchen im System“ zu gründen, bereist Edward die Ränder der Sowjetunion auf dem Weg nach Afghanistan. Es beginnt eine fantastische Sinnsuche durch das 20. Jahrhundert und die Unwegbarkeiten des menschlichen Verhaltens.

Jakob Nolte , geboren 1988 in Barsinghausen, ist Autor von Prosa und Dramatik. Seine Theaterstücke wurden an zahlreichen Bühnen Europas gespielt und zu Festivals eingeladen. Mit Michelle Decar wurde er für die gemeinsame Arbeit Das Tierreich 2013 mit dem Brüder-Grimm-Preis des Landes Berlin ausgezeichnet. Sein erster Roman ALFF wurde mit dem Kunstpreis Literatur 2016 gekürt.

21.10 Uhr
Pause
21.30 Uhr
© franziska rieder
Walter Novak bleibt liegen

Mit großer Empathie und erzählerischer Souveränität zeichnet Julia Wolf in ihrem zweiten Roman Walter Nowak bleibt liegen (FVA, 2017) ein eindrückliches Männerporträt.

Walter Nowak, Kind der Nachkriegszeit, steht an einem Scheidepunkt. Jeden Tag schwimmt er seine Bahnen im Freibad. Eines Morgens bringt eine Begegnung ihn aus der Fassung – mit fatalen Folgen. Der Länge nach ausgestreckt findet er sich wenig später auf dem Boden seines Badezimmers wieder, bewegungsunfähig und auf sich allein gestellt. „Von nun an geht es abwärts, immer abwärts,“ schießt es ihm durch den Kopf. Zunehmend verliert er die Kontrolle, Gedankenfetzen, Bilder aus der Vergangenheit stürzen auf ihn ein.

Julia Wolf, 1980 in Groß-Gerau geboren, lebt in Berlin und Leipzig. Für ihren Debütroman Alles ist jetzt (2015) erhielt sie den Kunstpreis Literatur 2015 der Brandenburger Lotto GmbH. Beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb 2016 las sie einen Auszug aus ihrem aktuellen Roman und wurde dafür mit dem 3sat-Preis ausgezeichnet.

21.50 Uhr
© privat
Einer hätte gereicht

In ihrem Prosadebüt Einer hätte gereicht (Volant & Quist, 2017) seziert Nadja Schlüter die engsten und oft einzigartigen Beziehungen von Geschwistern. Mal berührend, mal erschütternd – immer charmant.

Da ist die kauzige Frau, die ihren Bruder bisher gar nicht kannte und jetzt zu sehr mag; ein junger Mann, der daran verzweifelt, dass er seinen Bruder viel zu gut kennt; da sind zwei Freunde im Zug, die spontan ein Geschwisterpaar spielen, um einen aufdringlichen Betrunkenen abzuwehren.
In zehn Erzählungen lotet die Autorin diese ganz eigene Art, sich nahe zu sein, aus.

Nadja Schlüter, geboren 1986, lebt als Journalistin und Autorin in München und schreibt für jetzt, das junge Magazin der SZ.

22.10 Uhr
© kat kaufmann
HOOL

Philipp Winkler führt uns in seinem Debütroman HOOL (Aufbau, 2016) in eine fremde Welt, die doch nebenan liegt, deren Sprache rau ist, deren Sitten roh sind, voller Gefallener und Fallender.
Heiko Kolbes Leben, das sind die HOOLS. Als einer von ihnen nach einem Spiel zusammengeschlagen wird und sich aus der Szene verabschieden will, ist das für den Provinzler und Schulabbrecher Heiko, dessen Mutter abgehauen und dessen Vater Alkoholiker ist, wie Verrat.
Philipp Winkler erzählt vom großen Herzen eines harten Jungen, von einem, der sich durchboxt, um das zu schützen, was ihm heilig ist: Seine Jungs, die besten Jahre, ihr Vermächtnis.

Philipp Winkler, 1986 geboren, lebt in Leipzig. Er studierte Literarisches Schreiben in Hildesheim, neben Veröffentlichungen in Literaturmagazinen und Anthologien erhielt er 2015 für Auszüge aus HOOL den Retzhof-Preis für junge Literatur des Literaturhauses Graz. 2016 stand er mit HOOL auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis.

22.30 Uhr
Kür des Tagespreisträgers und Verlosung des Buchpakets

Verleihung des Bayern 2-Wortspiele-Preises, dotiert mit 2.000 Euro, an den ein Stipendium der Villa Aurora in Los Angeles gekoppelt ist